Autoimmuner
Typ-1-Diabetes (T1D)
verstehen

Was ist autoimmuner Typ-1-Diabetes (T1D)?

  • T1D ist eine Autoimmunerkrankung.

  • Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Körper angreift.1

  • Bei T1D greift das körpereigene Immunsystem die eigenen insulinproduzierenden Zellen (auch Betazellen genannt) in der Bauchspeicheldrüse an, was zu Insulinmangel führt.2,3 Insulin ist ein wichtiges Hormon, das dem Körper hilft, Nahrung in Energie umzuwandeln.4

  • T1D verläuft in verschiedenen Stadien. In den frühen Phasen entwickelt sich die Erkrankung schleichend und unbemerkt. Das heißt, Du kannst T1D haben, ohne es zu wissen.2,5

Autoimmuner Typ-1-Diabetes (T1D) nimmt weltweit zu

Jedes Jahr wird bei immer mehr Menschen T1D diagnostiziert. Die Erkrankung betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene.6,7

Weltweit leben über 9 Millionen Menschen mit T1D.8

T1D gehört weltweit zu den am schnellsten zunehmenden Autoimmunerkrankungen.
Die Zahl der Betroffenen steigt jedes Jahr um etwa 2–3 %.6

Was verursacht autoimmunen Typ-1-Diabetes (T1D)?

  • Die genaue Ursache der Autoimmunerkrankung T1D ist bislang unklar. Man geht jedoch davon aus, dass sie durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Auslösern entsteht und nicht direkt mit der Ernährung oder dem Lebensstil zusammenhängt.2,9

  • Es wird angenommen, dass bestimmte Gene (z. B. HLA-Gene) die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an T1D zu erkranken. Allerdings entwickelt nicht jeder, der diese Gene hat, die Krankheit.10 Es ist nicht klar, warum manche Menschen T1D entwickeln, während andere mit einem ähnlichen genetischen Hintergrund dies nicht tun. Die Forschung untersucht weiterhin, warum das so ist.6,11

  • Umweltbedingte Auslöser, einschließlich Virusinfektionen, Veränderungen im Darmmikrobiom und andere unbekannte Faktoren können den Autoimmunprozess bei T1D auslösen.11

Autoimmuner Typ-1-Diabetes (T1D) kann mit Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes (T2D) verwechselt werden, insbesondere bei Erwachsenen

  • Wusstest Du, dass manche Menschen mit Verdacht auf Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes (T2D) in Wirklichkeit an autoimmunem T1D leiden?12,13

  • Prädiabetes bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel erhöht ist, aber noch nicht im Bereich eines manifesten Diabetes. Ohne Behandlung kann sich daraus Typ-2-Diabetes entwickeln.14 Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes handelt es sich bei Prädiabetes und T2D jedoch nicht um Autoimmunerkrankungen.2,3,6

  • Weil T1D im Erwachsenenalter ähnliche Anzeichen zeigen kann wie Prädiabetes oder T2D, ist es wichtig, bei Unsicherheiten genauer hinzuschauen. Nur durch entsprechende Tests lässt sich klären, welche Form des Diabetes vorliegt und welche Behandlung sinnvoll ist.10,14

  • Etwa 40 % der Erwachsenen mit autoimmunem Typ-1-Diabetes erhalten zunächst eine falsche Diagnose – meist wird T2D angenommen.12

Die Symptome des autoimmunen Typ-1-Diabetes (T1D) müssen Dich nicht unvorbereitet treffen

Wenn Menschen unvorbereitet sind, kann das plötzliche Auftreten von Symptomen überwältigend sein – für die Betroffenen und auch für ihre Familien.15-17 Der Alltag wird unterbrochen, und es fällt schwer, vorauszuplanen.18-20 Viele Betroffene sehen sich gezwungen, ihren Lebensstil erheblich anzupassen, um die mit der Krankheit verbundenen Verpflichtungen zu bewältigen.18,19,21


Die gute Nachricht: Wird ein T1D erkannt, bevor erste Symptome auftreten, kann das Dir und Deinen Angehörigen helfen, rechtzeitig zu planen und bessere Entscheidungen zu treffen.15,22

Wissen schützt: T1D erkennen, bevor Symptome auftreten

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Die Fr1da-Studie ist eine unabhängige wissenschaftliche Studie des Helmholtz Munich.


Alle Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren können sich – je nach regionaler Verfügbarkeit – in der Fr1da-Studie freiwillig und kostenlos auf T1D-Autoantikörper testen lassen.

Mehr zur Fr1da-Studie


Menschen im Alter von 1 bis 21 Jahren, die Verwandte 1. oder 2. Grades mit Typ-1-Diabetes haben und in Deutschland leben, können sich deutschlandweit kostenlos auf T1D-Autoantikörper testen lassen.

Mehr zur Fr1da-Studie für Verwandte

Referenzen

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  2. Insel RA, Dunne JL, Atkinson MA, et al. Diabetes Care. 2015;38(10):1964-1974.
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MAT-DE-2504195-1.0-10/2025